Oh wieder ein EVAG Thema? Ja, die wissen wirklich, wie man sich bei uns richtig beliebt macht. Ich bloggte erst neulich meinen Unmut.
Was ist nun schon wieder?
Selbes Thema – andere Ansprechpartner. Nachdem sich die Gemüter beruhigten schrieb ich eine nette Mail an den Vorstandsvorsitzenden.
Sehr geehrter Herr Feller,
auf dem letzten Kundenforum wurden Sie den Kunden als „der neue Chef“ vorgestellt. Auf den Kundenforen wurde auch jeweils immer das Thema „Verfrühungen“ angesprochen, welches Sie in den Griff bekommen wollten. Auch das Beschwerdemanagment, welches immer mit den selben Textbausteinen antwortet, ist bemüht dieses Problem klein zu reden und hinzuweisen, dass man nicht mit Verfrühungen fahren möchte.
Das ist nur leider wohl noch nicht bei dem ausführenden Personal angekommen. Ich bloggte darüber erst vor ein paar Wochen: http://lelei.de/efck
Am Freitag – es war der 9.8.2013 – um 11:23 Uhr war es mal wieder so weit. Meine hoch schwangere Frau, dort einen Tag über errechneten Geburtstermin, war 30 Meter von der Bushaltestelle Heisingen Ortsmitte entfernt, als die 146 (4673) an ihr vorbei fuhr. Sie signalisierte dem Fahrer noch, mit ihrem Ticket in der Hand, dass sie gerne mitfahren wollen würde. Der Fahrer hielt an der Bushaltestelle an, da aber keiner Aussteigen wollte und er es offensichtlich nicht für nötig hielt bis 11:25 Uhr zu warten, welches die Abfahrtzeit laut Fahrplan ist, lies er meine hoch schwangere Frau wenige Meter vom Bus entfernt stehen. Die Funkuhr meiner Frau sprang kurz nach der Abfahrt gerade von 11:23 Uhr auf 11:24 Uhr um.
Die 2,50 Euro Pünktlichkeitsversprechen, die wir nun wieder beantragt wurden (Vorfall 25800), sind zwar „nett“ aber eine nachhaltige Lösung des Problems sollte von Ihnen forciert werden.
Ich bitte Sie um eine Stellungnahme und nachhaltige Lösung des Problems.
Da ich dieses Schreiben auch auf meinem Blog veröffentlichen werde, bitte ich ebenfalls vorab um die Genehmigung zur Veröffentlichung Ihrer Antwort, damit meine Leser auch sehen, dass Sie sich um Anliegen Ihrer Kunden kümmern.
Mit freundlichen Grüßen
Die Antwort von der EVAG
Am nächsten Vormittag erreichte mich wieder eine anonyme Email von der EVAG Kundenbetreuung. Die Veröffentlichung untersagte man mir aus Prinzip. Dem üblichen Textbaustein-Bingo ging der Hinweis voraus, dass diese Kontaktaufnahme aufgrund meiner Mail an Herrn Feller erfolgte. Schade, dass er es nicht für nötig hält persönlich zu antworten.
Um auf die Punkte der Antwort einzugehen. Natürlich will man nicht mit einer Verfrühung fahren, möchte aber auch nicht an Haltestellen halten, die direkt auf der Straße sind, wo keine Kunden ein- oder aussteigen. Man würde ja unnötig den Verkehr behindern und damit gegen §1 der StVO verstoßen.
Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Ahja? Ist eine Haltezeit – an einer Bushaltestelle – von etwa 30 Sekunden, welche hier nötig gewesen wäre, wirklich eine Belästigung? Das bringt mich zu der Anmerkung, dass die EVAG Busse gerne auf der Heisinger Straße in Heisingen mit 30 km/h fahren, damit sie auch nicht auf den ausgebauten Haltestellen, wo man auf den Plan warten könnte, halten brauchen. Wo wir bei §3 Abs. 2 der StVO wären.
Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.
Dieses dürfte sehr wohl ein konkreter Verstoß gegen die StVO sein, anders als das Halten an einer Bushaltestelle zum Ein- und Aussteigen.
Lösung des (konkreten) Problems?
Zwischen der Haltestelle Lelei, welche eine wirklich ausgebaute Haltestelle ist, an der ein Bus auch warten kann, und der Haltestelle Heisingen Ortsmitte liegen laut Fahrplan 2 Minuten. Eine Strecke von 350 Metern, davon 150 Meter 30 km/h und 200 Meter 50 km/h Tempolimit – keine Ampel, keine Kurve. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h ist diese Strecke in etwa 40 Sekunden machbar. Wie wäre es also, wenn die EVAG ihren Fahrern mal eine Minute mehr Standzeit (Pause) an der Endhaltestelle gönnen würde und die zwei Haltestelle vor Heisingen Ortsmitte erst eine Minute später anfahren würde und für die Strecke zwischen Lelei und Ortsmitte nur eine Minuten einplanen? Schon wäre dieses ewige Problem mit den Verfrühungen im Bereich Heisingen wahrscheinlich minimiert.
VIA-Fahrerkampagne – pure Ironie
Gefühlt ist die VIA-Fahrerkampagne für uns pure Ironie. 12 Testimonials – Fahrer und Fahrerinnen von der VIA – lächeln freundlich in die Kamera vor einem schrillen Hintergrund und freuen sich über ihren Job. Slogans wie „Für euch stehe ich gerne früh auf“ könnte man am besten durch „Da musst du schon früher aufstehen“ ersetzen. Oft lässt das Personal Feinfühligkeit und Kundenorientierung vermissen.
Kundendialog praktizieren
Auf dem Kundenforum wollte man in einen Dialog mit den Kunden treten. Die Kundenforen waren sehr interessant und es war nett die Menschen der EVAG kennenzulernen. Die Betreuung bei Twitter und Facebook sucht ihres gleichen. Mit bedauern stellen wir nur immer und immer wieder fest, dass das nicht in allen Bereichen und Ebenen dieses Unternehmens so ist.
Ich würde mich freuen, wenn sich einer der EVAG Verantwortlichen mal meinen Vorschlag zur Lösung des Problems ansehen könnte – er ist durchaus ernst gemeint. Sollte er helfen unser Problem zu lösen, so darf gerne eine Haltestelle nach diesem Blog benannt werden. 😉
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