Vor ein paar Wochen lud die EVAG auf der Facebook-Seite zu einem Kundenforum ein, bei dem zufällig ausgewählte Abo-Kunden und auch Nutzer der Social-Media Kanäle der EVAG teilnehmen sollten. Da ich mit der EVAG bei Twitter und hin und wieder auch Facebook häufiger kommuniziere, fand ich die Idee toll und wollte dabei sein – also meldete ich mich freiwillig. Wenige Tage später kam dann die Bestätigung und die offizielle Einladung.
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Das EVAG Kundenforum fand im Foyer der EVAG Geschäftsstelle in Essen Rüttenscheid statt. Ich wagte das Experiment mit Bus und Bahn dort hin zu fahren. Bis auf die Tatsache, dass der 145er in Essen-Heisingen eine Minute zu früh abfuhr – dazu später mehr – ging das auch ohne Probleme. Gefühlt kam ich mir vor wie einer der jüngste Teilnehmer, lediglich zwei andere, die auch noch aus der Ecke Social-Media kamen waren, senkten mit mir den Altersdurchschnitt. Mir kam es ein wenig vor wie Montag morgens im Wartezimmer eines Arztes – ob das nun die breite Masse an Kunden der EVAG widerspiegelt, wage ich noch zu bezweifeln.
Verspätung und Ausfall beim EVAG Kundenforum
Kurz nach 17 Uhr ging das EVAG Kundenforum los. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Horst Zierold eröffnete es mit einer kurzen Ansprache und übergab zur Moderation an einen Kollegen der Dortmunder Verkehrsbetriebe – die hatten so ein Kundenforum wohl schon häufiger gemacht.
Nach der Vorstellungsrunde, bei der sich die EVAG und VRR Mitarbeiter vorstellten, ging es zur Präsentation von Umfrageergebnissen und anschließend zu einer Fragerunde – oder besser gesagt Fragestunde. Aufgrund vieler Fragen verzögerte sich der Betriebsalauf ein wenig. Die Pause wurde eine halbe Stunde nach hinten geschoben und der zweite Themenschwerpunkt Tickts und Tarife wurde vertagt aufs nächste Kundenforum – der Mitarbeiter des VRR schien nicht böse dadrüber zu sein.
Schwerpunkt: Leistungsangebot
Das Leistungsangebot der EVAG war das erste Schwerpunktthema um das es sich drehte. Der ein oder andere Teilnehmer hatte alleine einen sehr individuellen Fragenkatalog mitgebracht, der es ihm ermöglicht hätte die Runde länger zu überziehen, als Gottschalk es in seinen besten Tagen geschafft hätte. Von den EVAG-Mitarbeitern wurden Notitzen gemacht um nachher auf die Problematiken nach der Fragerunde einzugehen.
Die Kritik, Fragen, Vorschläge aber auch lobenden Worte waren letztendlich vielfältig. Einiges definitiv sehr individuell, anderes aber auch mit sehr breiter Zustimmung im ganzen Kundenforum. Das Verspätungen aufgrund von anderen Verkehrsteilnehmern nicht immer zu vermeiden ist, da waren sich alle einig. Doch es gibt auch – wohl nicht nur Einzelfälle – die Situationen, in der das Verkehrsmittel der Wahl, wohl vornehmlich Busse, zu früh abfahren. Auch mir ist das heute nicht zum ersten Mal passiert. Diese Erfahrungen teilten dem Vernehmen nach wohl viele der anwesenden Kunden.
Die zuständige Person der EVAG stellte nochmals heraus, dass es natürlich nicht im Interesse der EVAG ist zu früh zu fahren und bat alle anwesenden (bzw. alle Kunden, denen das passiert) Kontakt zur EVAG aufzunehmen und diese Verfrühungen detailliert zu melden. Leider ist dieses Webformular nicht über die mobile Seite der EVAG zu erreichen und über die Desktop-Ansicht ist das mobile Ausfüllen ein Graus.
Im Publikum war jemand aus der Speditionsbranche, der etwas verwundert schien, dass die EVAG das nicht selbst über die Leitstelle nachvollziehen kann. Da er bei seiner Spedition doch auf 10 Meter genau sehen kann, wann und wo seine LKW sind, wie schnell diese fahren und in welchem Gang sie sich befinden und das von Albanien bis Portugal. Sichtlich irritiert war er, dass das bei der EVAG, in einer der größeren Städten in Deutschland, nicht der Fall sein soll. Die EVAG sagte, dass das noch nicht möglich sei, aber in den nächsten Jahren nachgerüstet wird. Ich wünsche mir dann eine App – so wie myTaxi – die mir dann in Echtzeit die Standorte der mir nahe gelegenen Verkehrsmittel anzeigt.
Weitere Themen mit breiter Zustimmung war noch Barrierefreiheit, desolate Straßenzustände und Ärgernisse mit häufig verpassten oder grundsätzlich schlechten Anschlüssen. Auch wenn es nicht auf alle Fragen direkt eine Antwort gab – die EVAG versprach sich alle Notizen anzuschauen und zu überprüfen, was man in konkreten Fällen tuen kann.
Pause – Currywurst im Glas
In einem eigens aufgebauten Zelt im Hinterhof gab es Currywurst im Glas. Kartoffelsalat, Frikadellen und Tomaten-Mozzarella-Spieße in praktischen kleinen Gläschen. Eine gute Gelegenheit mal mit den anderen ins Gespräch zu kommen.
Resümee des Kundenforums
Nach der Pause wurde noch auf die Fragen eingegangen und weitestgehend versucht diese zu Beantworten. Frau Köster von der EVAG glänzte mit Kenntnis aller Haltestellen und Linien und empfahl sich als Kandidatin für eine zukünftige „Wetten, dass …“ Sendung.
Ich fand das erste Kundenforum der Essener Verkehrs AG sehr interessant und freue mich schon auf das zweite. Der Bereich mit Tickets und Tarife soll dann wohl nachgeholt werden.
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