Ich brauchte mal wieder einen neuen Rasier, so bestellte ich mir einen Philips arcitec RQ1075 bei dem Onlineshop meiner Wahl. Heute Abend stand das DPD-Paket vor der Tür und ich öffnete das Paket und ein schöner Karton von Philips stand vor mir. Voller Vorfreude packte ich die Umverpackung aus und erschreckte als ich ein „Klumpen“ Plastik-Blister-Verpackung sah und wusste schon was als nächstes passiert. Wohl gemerkt, wir reden hier von einem Elektrorasierer aus dem Hause Philips für eine UVP von 249,99 Euro und nicht von einem Billigding von einem Discounter welches auf dem Wühltisch verkauft wird.
Weiter geht es – der formschöne Rasierer muss aus der Plastikverpackung – unentwegt musste ich an den Spiegel Online Artikel denken – ich bemühte die Beilage, ich suchte eine zum öffnen vorgesehene Stelle, ich gab auf! Werkzeug musste her, leider habe ich keine Blister-Schere (vielleicht zukünftig eine als Zubehör verkaufen?) also musste es erst einmal eine normale Schere tun. Schnipp, Schnapp, Schnipp, Schnapp – einmal rings rum geschnitten – die scharfen und spitzen Überstände und „Abschnitte“ kratzten, piecksten und schnitten sich in meine Hand – doch es blieb zu – der Klumpen Plastikverpackung, welcher meinen neuen Rasierer samt Zubehör beinhaltet, wollte nicht so schnell nachgeben! Die Schere musste weiter in der Mitte angesetzt werden, die Schweißpunkte waren sehr weit rein gezogen – wahrscheinlich damit die Verpackung nicht mal spontan aufspringt oder so. Schnipp, Schna… ne man musste so weit innen ansetzten, dass sich der Scherengriff mit der Wulst der Verpackung im Wege stand – große Meisterleistung. Mit dem mühevoll gesuchten Teppichmesser gelang es mir dann die Verpackung ein Stück weit zu öffnen, so dass ich mit der Hand in den Klumpen eindringen konnte und den teuer bezahlten Rasierer aus seiner ausweglosen Lage befreien konnte. Bis jetzt war ich der Meinung, Rasierklingen seien für einen Selbstmord das richtige Werkzeug, doch heute wurde ich eines Besseren belehrt – auch Umverpackungen von Elektrorasierern können ganz schön scharf sein!
Ehrlich, diese Aktion hat 10 Minuten gedauert und ich hatte schon die Nase gestrichen voll und wollte dieses Ding eigentlich gar nicht mehr! Zum Glück lässt mir die Stunde Ladezeit genug Zeit meinen Unmut über diese Verpackung zu kompensieren.
Ein offener Brief an Philips:
Liebe Firma Philips, liebe Produktmanager, liebe Menschen, die für solche Verpackungen verantwortlich sind,
gehen Sie mal in einen Apple Store und kaufen einen iMac, mac mini, Mac Pro, MacBook, MacBook Pro, diverse iPods und ein iPhone und nehmen Sie sich die Zeit, diese schönen Stücke Technik in Ruhe auszupacken. Wenn Sie feststellen sollten, dass dort nicht nur 2 schöne Aufkleber mit Apple-Logo beiliegen, sondern auch, dass die Verpackungen sehr schön, funktional und vor allem ohne Verletzungen zu öffnen sind, dann sind Sie schon auf dem richtigen Weg. Dann nehmen Sie bitte einen Philips arcitec RQ1075 und packen diesen aus – ach, wenn es klappt ohne Hilfsmittel.
Sollte nicht auch zu einem hochwertigen Gerät eine formschöne und funktionelle Verpackung dazu gehören? Sie müssen diese Frage nicht beantworten, wenn Sie sich und/oder Ihr Unternehmen damit nicht gut aussehen lassen.
Das was sich mir hier offenbarte, war entweder das allerletzte Gerät von Philips oder das Ende einer Ära von solchen Umverpackungen, die einen die letzten Nerven rauben und auch noch die Hände und Finger kaputt machen.
Ich würde mich sehr über eine Antwort oder eine Stellungsnahme zu dieser Problematik freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Ich glaube zwar nicht an eine Reaktion, aber ausgeschlossen ist es ja nicht. Teilt jemand meine leidvollen Erfahrungen?
P.S.: Der Rasierer ist aber eigentlich ganz gut.
Habe mich mutwilliger und vorsätzlicher Sachbeschädigung schuldig gemacht!
Tolles Headset mit USB Audio-Converter gefunden (119 Euro), ausprobiert und einen Originalverpackten gekauft. Zuhause gleich auspacken wollen, irgendwie geht das Plasik nicht auseinander, .. äh .. Geflügelschere und Teppichmesser gesucht und gefunden, erst vorsichtig, dann heftiger Schlitze ins Plastik geritzt,Finger und Schere dazwischen, ein bisschen Blut am Finger wg. spitzer Plastikkante, egal, aufreissen geht nicht, also vorsichtig Schere am Rand angesetzt, beim Schneiden vom rechten Weg (Schnitt) abgekommen und ein Kabel zerschnitten .. Verzweiflung (aber ich habe ja einen Lötkolben) .. weiter noch vorsichtiger schneiden, der Rand ist weg, aber auf geht das Ding immer noch nicht, also noooch vorsichtiger mehr Plastik abschneiden, geht ganz schön schwer, die Packung schön festhalten.
Jetzt der letzte Schnitt (geht auch so schwer ?!?)und alles rauspulen … oh je, die kleine Treiber-CD hat’s auch noch erwischt, naja vielleicht gibts den Treiber auch noch zum Download im Internet. Die mit Knick- und Faltschutz versehenen Plastikreste mühsam in unsere Plastikmülltonne gezwängt und die malträtierten Verpackungsinhalte auf dem Tisch ausgebreitet zur Schadensanalyse.
War eine aufregende Aktion: Kaufen, Auspacken und Wegwerfen (nun, das Kopfkörerkabel habe ich wieder zusammenglötet, sieht auch ganz schick aus mit dem Schrumpfschlauf in Farbe). Dank Blisterverpackung habe ich einen sehr aufregenden Nachmittag verbracht.
Wenn dieses abenteuerliche Erlebnis ein Einzelfall wäre, könnte ich ja noch daüber lachen ..kann ich aber leider nicht.
Frustriert grüsst Euch Roland