Am 11. Oktober habe ich ein Nikon SB-700 Blitz bei e-bug.de bestellt, da er dort – wie nun auch – augenscheinlich am günstigsten angeboten wurde und innerhalb von 24h lieferbar war.
Die Verfügbarkeitsanzeige in dem e-bug.de Webshop zeigte ebenfalls ein sofort Lieferbar an, also bestellte ich es mit Kreditkartenzahlung, da ich die Ware gerne so schnell wie möglich haben wollte.
Das ganze war mit Anlegen eines Benutzerkontos und der Eingabe der Kreditkarten-Daten schnell erledigt und schon wenige Minuten später trudelte eine Bestellbestätigung per Email ein, welche erneut den Status sofort lieferbar erhielt. Kein Grund misstrauisch zu sein – bis jetzt.
Stornierung statt Versandbestätigung
Schon wenige Stunden nach der Bestellung erhielt ich eine Email bezüglich der Bestellung.
info@fokico.de to me
Ihre Bestellung bei www.e-bug.de – Artikel leider nicht mehr lieferbar
Sehr geehrter Kunde,
wir haben vor einigen Tagen von Ihnen eine Bestellung erhalten. Vielen Dank dafür !
Leider hatten wir bei dem Artikel mehr Bestellungen als Lagerbestand. Eine Nachbeschaffung ist uns auch leider nicht möglich.
Wir können deshalb Ihre Bestellung leider nicht annehmen und haben diese storniert.
Bitte nutzen Sie bei einer Vorauskasse unser Rückzahlungsmodul, Kreditkarten werden automatisch nach 1-2 Werktagen wieder um die Bestellsumme entlastet.
Mit freundlichen Grüßen
(…)
Computer Components GmbH
Am Weinberg 94a / 31167 Bockenem
Mein erster Gedanke war, dass dies ja nun eigentlich nicht sein kann, da ja Webshop und Bestellbestätigung sagten, dass der Blitz sofort lieferbar sein sollten. Beim zweiten Lesen fiel mir die Domaine fokico.de auf, welche zur For Kids Company gehört und dem Vertrieb von Kinderspielzeug dient. Was das mit dem Blitz, e-bug.de und der Computer Components GmbH zutun hat, wurde beim Blick ins Impressum klar – der selbe Geschäftsführer wie e-bug.de – welche sich wiederum auch als Computer Components GmbH.
Persönliche Daten erlangt und Bestellung storniert
Mit dem günstigsten Preis und der Verfügbarkeit der begehrten Ware hatten sie mich als vermeidlichen Kunden gewonnen. Durch die Stornierung hatten sie noch meine Daten und mein Geld – die Kreditkarte wurde erstmal belastet – wenngleich das Geld zeitnah auf dem Konto der Kreditkarten gutgeschrieben wurde, war es kein gutes Gefühl.
Ich nutzte die Antworten-Funktion meines Mailclients und forderte eine Datenschutzauskunft gemäß der Gesetzlichen Regelung und räumte, zur Zusendung dieser Datenschutzauskunft, eine 14-tägige Frist ein und bat um Bestätigung dieser Anforderung. Der Adressat dieser Anfrage war die im Impressum der fokico.de genannte Mailadresse des Datenschutzbeauftragten.
Eine Bestätigung erhielt ich leider nicht und auch die Zusendung der geforderten Datenschutzauskunft blieb aus.
Ungesprächig
Heute – nach 14 Tagen – wollte ich mich mal um meines Ansinnen nach einer Datenschutzauskunft erkundigen. Ich wählte die Telefonnummer aus dem Impressum von fokico.de und landete bei einem Herren, der sich zwar mit dem Namen aus der Stornierungs-Email meldete, aber mit e-bug.de und Computer Components GmbH nichts zutun haben wollte. Er sei dafür nicht verantwortlich und ich solle doch bei e-bug.de anrufen. Dieses versuchte ich auch – doch bei der Ortsnetznummer der Verwaltung flog man immer nach einer Ansage, dass man mit dem Servicecenter verbunden wird, aus der Leitung.
Datenschutz ist Ländersache
Nach verstrichener Frist und erfolglosen Versuchen der Kontaktaufnahme schaute ich welche Datenschutzbehörde für diese Firma zuständig ist und landete beim Landesbeauftragten für Datenschutz Niedersachsen. Eine telefonische Auskunft des LFD bestätigte mir deren Zuständigkeit und man bat mich die mir vorliegenden Informationen per Mail einzureichen und versprach mir, dass man sich kümmern würde.
e-Bug eine Marke mit Geschichte
Wer etwas zu Hintergründen der Marke e-Bug wissen möchte, dem seien folgende Artikel bei Golem oder IT-Business empfohlen und ein Blick in die Bewertungen bei Geizhals schadet auch nicht.
Fazit
Auch wenn es sich hierbei um einen bedauerlichen Einzelfall handeln könnte, so werde ich in Zukunft meine Bestellungen nur noch bei mir vertrauten Händlern wie Amazon und natürlich Apple platzieren oder den lokalen Einzelhandel stärken. Im Einzelhandel fragt man mich nicht nach meinem Namen, Adresse, Telefonnummer, Email oder Kreditkartennummer.