Samstag Morgen, 8 Uhr und ein paar zerquetschte. Das Telefon klingelt. Eine kurze Anweisung schnell die Wanne zu füllen und Wasser in Töpfe zu verfrachten – das Wasser wird in wenigen Minuten abgestellt. Einige Häuser weiter wölbte sich der Fußweg, der von Wasser unterspült wurde – ein Wasserrohrbruch.
Flatterband und Absperrhütchen
Der Mann der Stadtwerke Essen sperrt nicht nur das Wasser ab, nein er verteilte auch noch großzügig Flatterband und Absperrhütchen rund um den Rohrbruch. Dann wurde es ruhig, kein rauschendes Wasser mehr, keine Klospülungen, keine Duschen und keine Waschmaschine mehr. Die Tagesplanung war ein wenig ad absurdum geführt.
Wie geht es weiter?
Kommt nun ein Wassertank hier vor das Haus? Machen die am Wochenende noch was? Keine Ahnung und von den Stadtwerken Essen war auch keiner mehr vor Ort – nur das Flatterband wehte einsam im eisigen Wind.
Schweres Geschütz
So ab 12 Uhr trudelten dann die ersten Mitarbeiter der Stadtwerken Essen wieder ein. Das Flatterband wurde ein wenig umarrangiert und ein Loch wurde ausgehoben.
Einer buddelte und drei schauten sich das ganz genau an.
Ja wo ist das Loch
Etwa 4 Stunden später gucken die Herren von der Stadtwerke Essen etwas bedröppelt in das Erdloch, in dem sie das Loch im Rohr vermuteten, weshalb sie ja den halben Weg aufgerissen hatten.
Dem Vernehmen nach warteten sie alle gespannt auf den angeforderten Mitarbeiter der Stadtwerke Essen, der so einen Sperrschlüssel für die Leitung hat. Offensichtlich sind die Dinger etwas rar und nicht jeder hat so etwas auf dem Wagen.
Wasser marsch
Der Mann mit der Macht über die Absperrung des Wassers war dann da und um 17 Uhr was das Loch identifiziert. Ersten Meldungen nach sollte es nun noch ein bis zwei Stunden dauern, bis das Wasser wieder fliesst.
Ersatzteilbeschaffung
Um kurz nach 18 Uhr erkundigte ich mich noch mal am Loch der Löcher, ob es denn heute noch Was(ser) geben würde. Ein gesprächiger Mitarbeiter verriet mir, dass noch Ersatzteile aus dem anderen Ende der Stadt angekarrt werden müssten und dass es in einigen Stunden wieder gehen sollte. Man würde jedoch nicht bescheid sagen, da man es ja selbst merkt.
FC Bayern vs. Borussia Dortmund
Ein wenig skeptisch verzog ich mich in die Wohnung, hörte noch von einem Nachbar ein Haus weiter, dass der Nachbar im letzten Haus nicht so viel Glück hat wie wir – Kabelanschluss bei den Ausgrabungen beschädigt und kein Fußball für ihn – so ein Pech. Ich konnte jedoch das Spiel auf meinem Telekom Entertain Anschluss verfolgen.
Spannendes Spiel und anschliessendes Duschen
Die Bayern haben gerade den Ausgleich kassiert, das Spiel läuft spannend dem Ende entgegen und aus dem Badezimmer jauchzt es freudig. Der Spülkasten hat gegluckst und es gibt wieder Wasser. 20:15 Uhr. Heureka!
Überall mal Wasser aufgedreht, Durchlauferhitzer auf Temperatur gebracht und schnell mal eine wohl längst überfällige Dusche genommen. Das Geräusch der Klospülung klang auch sehr wohlig in den Ohren – hier merkt man wieder, wie abhängig wir von so Kleinigkeiten wie fliessendem Wasser sind.
Ein Schlachtfeld bleibt
Jetzt um 21:45 Uhr rückt der kleine Laster mit dem Bagger ab und die Jungs der Stadtwerke Essen haben hoffentlich auch Wochenende. Das wir wieder Wasser haben ist nur der erste Schritt. In den nächsten Tagen wird sicher der nächste Trupp anrücken und die voll gelaufene Garage auspumpen, den voll geschwemmten Kanal ausspülen und den vermaledeit Weg ausbessern.
Was bleibt
Zum Glück ist das nicht an Weihnachten passiert.
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