Nachdem ich fünf Jahre lang Kontaktlinsen getragen habe, zwischendurch immer wieder der lästige Heuschnupfen es erforderlich gemacht hat, dass ich meine Brille tragen musste, habe ich mich mit dem Thema Augen lasern beschäftigt.

Nachdem ich dann ausfindig gemacht habe, dass in Oberhausen direkt am Centro die Firma EuroEyes sitzt, die solche Eingriffe vornehmen, war ich am 05.08.2008 dort vorstellig und habe einen „Eignungstest“ gemacht. Dieser Test war erfolgreich, d.h. meine Hornhaut ist ausreichend dick, dass die Lasertechnik angewendet werden kann.

Von vorherein war mir klar, dass wenn überhaupt nur ein Termin im Herbst in Frage kommen würde, wenn die Heuschnupfenzeit vorbei ist.

Dieser Termin wurde dann einige Zeit später auch gefunden, heute. Aber nicht in Oberhausen, da der Operateur in diesen Tagen in Düsseldorf ist.

Ein paar Tage vorher, in meinem Fall am Montag letzter Woche, musste ich dann das erste Mal nach Düsseldorf fahren, da meine Augen weit getropft wurden. Ein weiterer Sehtest, Netzhautüberprüfung, Innendruckmessung, Bilder vom Auge, nochmaliges messen der Hornhautdicke, so sah die Voruntersuchung aus. Laut Aussage meiner Frau, die nach ihrer Arbeit mit dem Zug nach Düsseldorf gekommen ist, habe ich auf dem Rückweg aus dem Fenster die Lichter der Flugzeuge fasziniert beobachtet „wie ein kleines Kind, das das zum ersten Mal gesehen hat“. Das war wohl auf die weit getropften Augen zurückzuführen.

Einige Tage später kam die Terminbestätigung für den Operationstermin am 28.10.2008 um 9.00 Uhr, sowie für die Nachuntersuchungen am darauffolgenden Tag und eine Woche später. Die erste Nachuntersuchung findet ebenfalls in Düsseldorf statt, die zweite in Oberhausen.

Heute nun, war es dann soweit. Aufgrund der Nervosität war die Nacht für meine Frau und mich kürzer als erhofft. Wir machten uns rechtzeitig auf nach Düsseldorf, da die Straßen/Stauverhältnisse in diesen Tagen schlecht vorherzusehen sind. Wir hatten jedoch sehr viel Glück und waren schon über 1 1/4 Stunde vor dem Termin in Düsseldorf und haben auch einen Parkplatz direkt an der Kö ergattert und mussten nicht in dem überteuerten Parkhaus parken.

Nach einem kurzen Spaziergang durch die noch menschenleere Kö-Galerie sind wir mit dem Fahrstuhl in die Räumlichkeiten von EuroEyes gefahren. Dort angekommen wurde dann das Finanzielle geklärt. Ich habe noch etwas gegessen, die Spannung war noch halbwegs erträglich und die Vorfreude es endlich hinter mir zu haben hat überwogen. Dann gab es die angekündigten zwei Pillen, eine Beruhigungs- und eine Schmerztablette.

Als es dann in den OP-Vorbereitungsraum ging, wurden mir lustige grüne und blaue Sachen angezogen. Daraufhin durfte ich in einem sehr bequemen Sessel Platz nehmen. Ich wurde mit klassischer Musik beschallt und bekam ein paar Kortison-Augentropfen und das Betäubungsmittel für die Augen. Nachdem dann Dr. med. Jørn S. Jørgensen da war und der Laser kalibriert war, ging es dann in den OP. Ich musste mich auf eine Liege legen und schon kurz darauf nahm draußen vor der Scheibe meine Frau Platz. Die nun für mich den weiteren Verlauf beschreibt.

Mir, also Bianca, wurde von einer der Angestellten erklärt, was ich nun gleich auf dem Monitor sehen werde. Denn ich konnte einerseits durch die große Glasscheibe an der ich saß, direkt in den OP schauen, und durch den Monitor im Tisch das jeweils gerade operierende Auge beobachten. Das OP-Team bestehend aus Dr. med. Jørn S. Jørgensen, und zwei Schwestern hat Chris dann Bescheid gegeben, dass ich da bin und er hat mir dann von der Liege aus zugewunken.

Und dann ging es auch schon los. Chris wurde ein Tuch über das Gesicht gelegt, in dem ein Loch für das Auge vorhanden war. Mit ebenfalls vorhandenen Klebestreifen wurde dieses Tuch überm und unterm Auge befestigt. Dann hat er eine Klammer zum fixieren der Lider ins Auge bekommen. Dann wurde ein komisches Teil ans Auge gesaugt, worüber dann das Messer „gefahren“ ist, mit dem der Flap (also die aufgeschnittene Hornhaut) geschnitten wurde. Dann wurde das „komische Teil“ entfernt und der Flap umgeklappt. Dann ging es an das Lasern vom ersten Auge. Dieses war bereits nach 60 Sekunden erledigt. Das Auge wurde gespült, der Flap nochmals gereinigt und dann wieder auf die Pupille zurückgelegt. Fertig war das rechte Auge. Weil das ganze so spannend war, hat Chris wohl ein wenig das Atmen vergessen und er bekam etwas zu trinken um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.

Dann war das zweite Auge dran und das Spiel ging von vorne los. Vor dem Aufsetzen des komischen Teils wurde die Hornhaut übrigens an jeweils zwei Stellen farbig markiert.

Jetzt ist Chris wieder dran.

Nach der OP wurde ich dann in den OP-Vorbereitungsraum gebracht und wieder in einen bequemen Sessel gesetzt und mit leckrem Orangensaft versorgt. Nach einer weiteren Viertelstunde ging es dann zusammen mit meiner Frau zur Ärztin die noch einen prüfenden Blick auf beide Augen warf, uns mit guten Tipps versorgte und uns einen guten Heimweg wünschte.

Nun liege ich zu Hause auf unserer Gästecouch, bekomme von meiner Frau in regelmäßigen Abständen ekelhafte Augentropfen verpasst und diktierte Blogeinträge – so wie diesen hier.