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Loveparade Duisburg: The Day After

Es ist der Tag nach der Loveparade in Duisburg – der Tag nach der Katastrophe, noch immer sind wahrscheinlich viele nicht zu Hause und viele noch in großer Ungewissheit. Auf den diversen Portalen gibt es dank großer Vernetzung inzwischen hunderte Videos und Augenzeugenberichte von den Zuständen an dem „Eingang“. In einigen sieht man gut, dass oben auf dem Gelände genug Platz ist um etwas von dem Menschenstrom aufzufangen. Viele hätte wäre wenn und aber kommen nun … für die Verantwortlichen scheint es aber ein klarer Fall von Selbstverschulden der Gäste zu sein.

Die Schuldfrage

Die Aufarbeitung der Vorfälle wird sicher einige Zeit dauern. Schon kurz nach dem tragischen Ereignis wurden aber schwere Vorwürfe gegenüber der Polizei und den Loveparade Ordnern erhoben. Der Loveparade Initiator Dr. Motte ist auch schnell dabei eine Schuldzuweisung auszusprechen.

Auf Seiten des Kriesenstabs und des Oberbürgermeisters Adolf Sauerland sieht man das etwas anders.

Wir haben alles Menschenmögliche getan, um eine sichere Loveparade in Duisburg zu haben. Wenn Sie jetzt hören, was die Ursachen sind, dann lag es nicht am Sicherheitskonzept, was nicht gegriffen hat, sondern wahrscheinlich an individuellen Schwächen.

Alle Sicherheitsvorkehrungen, die notwendig waren, sind von den Ordnungskräften eingeleitet worden. Es ist dafür gesorgt worden, dass nur die Größenordnungen in den Tunnel geleitet wurden, die der Tunnel verkraftet. Aber soweit wir das Szenario kennen, sind die Toten entstanden, weil man Sicherheitsvorkehrungen überklettert hat und dann abgestürzt ist.

Vielleicht schaut er sich die Videos und Bilder noch mal an und lässt sich dazu was von Augenzeugen genauer erklären. Es war doch wohl von Anfang an klar, dass mehr als 500.000 Menschen zur Loveparade kommen und auf ein Gelände wollen wo nur 500.000 Mensch drauf Platz finden. Es sollte auch klar gewesen sein, dass die Besucher der Loveparade nicht mit denen vom A40 Stillleben vergleichbar sind und auch dort kam es schon teilweise zu angespannten Situationen, dass Eingänge gesperrt wurden und sich die Besucher trotzdem über Zäune und Absperrung auf das Gelände begeben haben.

Aber auch Fritz Pleitgen, Geschäftsführer RUHR.2010, sieht die Schuld eher bei den Ravern, die dort über Absperrungen geklettert sind. Bleibt nur noch die Frage, wieso so viele Menschen da durch den Tunneln gekommen sind, dass es da vorne zu einer Panik kam.

Die Berichterstattung in den Medien

Am Abend hat die BILD noch eine Klickstrecke mit Bildern von halbherzig abgedeckten Leichen und Schwerverletzten gezeigt. Dieses wird ihr zu Recht einige Beschwerden beim Presserat eingebracht haben. Inzwischen scheinen diese Bilder aber zum Glück gelöscht worden zu sein.

Der WDR war mit dem Team von EINSLIVE vor Ort und wollte von der größten Party dieses Jahres einen fünfstündigen Livebericht senden, kurz vor Ende kam es dann zu den unschönen Nachrichten. Erst hieß es, dass 10 Menschen ums Leben kamen und es über 100 Verletzte gäbe. Das Team um Thomas Bug reagierte professionell und versuchte die Situation aufzuarbeiten und an Informationen zu kommen – auch wenn es den Reportern vor Ort – die zu einer Party gekommen waren – nicht immer leicht fiel. Im weiteren Verlauf des Abends gab es immer wieder Schaltungen nach Duisburg um über neuen Erkenntnisse  zu berichten.

Pressearbeit der Behörden

Vor der Loveparade war die Polizei in Duisburg noch zuversichtlich, dass man gut vorbereitet sei. Um 17:32 Uhr dann die erste Meldung, dass das Veranstaltungsgelände ist zur Zeit wegen Überfüllung geschlossen. Um 17:55 Uhr dann die Meldung, dass offenbar 10 Personen bei einer Massen-Panik getötet wurden. Um 12 Uhr soll es eine Pressekonferenz der Behörden zur Loveparade geben.

2 Kommentare

  1. Claudia

    Immer wieder wird berichtet, dass diese Massenpanik nur ausgebrochen sei weil einige Raver über Absperrungen geklettert sind. Aber warum haben sie das getan? Man kann doch nicht tausende von Menschen in einen Tunnel einzäunen und von hinten immer mehr Leute in den Tunnel lassen. Ich war auch auf der LP. Selbst vor der Hauptbühne war es zeitweilig fast bedrohlich. Eine Stadt wie Duisburg die im Vorfeld schon pleite war und mit Gewalt die LP haben wollte konnte keine tragischere Pleite mehr erleben. Jetzt sollten Köpfe rollen. Nur eine Bitte, schiebt die Schuld nicht auf die Raver. Sie sind doch nur um ihr Leben geklettert. Meine Anteilnahme gehört allen Angehörigen.

    Eine Duisburgerin

  2. Daniel Lücking

    Netzgemeinde fordert Aufklärung! Werden hier Fakten geliefert oder Fakten geschaffen? http://bit.ly/d2TeNU

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